• 1.4 Value Hill (10')

     
     

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      Sie könnten denken, dass Sie erst am Anfang Ihrer Reise in die zirkuläre Welt des Bauens stehen, doch das ist nicht ganz richtig. Machen Sie die folgende Übung, und Sie werden feststellen, dass Sie bereits über ein fundiertes Vorwissen verfügen, auf dem Sie aufbauen können! Viel Erfolg 🍀
       
      🎮 Interaktiver Input

      In dieser Übung gibt es zwei Arten von Herangehensweisen: eine zirkuläre (links) und eine lineare (rechts). Zu jeder zirkulären Herangehensweise gehört eine passende lineare Herangehensweise. Ihre Aufgabe ist es, die passenden Bilder zu finden. Ziehen Sie dazu die zirkulären Bilder über die linearen Bilder.

    • Beim Lösen der Aufgabe konnten Sie feststellen, dass Sie mindestens in einigen Fällen bereits ein gutes Grundverständnis für zirkuläre Bauweisen erworben haben. Darauf werden wir nun aufbauen und uns mit den Grundsätzen des zirkulären Bauens befassen.

      Bestätigen Sie nun, dass Sie diesen Abschnitt bearbeitet haben und fahren Sie fort. 


    • Wertverluste vermeiden

      Entnehmen, herstellen, nutzen und wegwerfen – dieser Logik folgt die lineare Wirtschaft (Cradle-to-Grave). Die Kreislaufwirtschaft (Cradle-to-Cradle) hingegen funktioniert grundlegend anders. Anstatt Materialien nach einmaligem Gebrauch zu entsorgen, zielt die Kreislaufwirtschaft darauf ab, Rohstoffe wiederholt in den Produktionszyklus zurückzuführen, um Ressourcen zu schonen und Abfälle zu minimieren.

      Das "Value Hill" Modell (siehe Grafik unten) veranschaulicht den Lebenszyklus eines Produkts von der Rohstoffgewinnung über die Nutzung bis hin zum wertlosen Abfall. Die linke Seite des Modells stellt dar, wie aus Rohstoffen über mehrere Arbeitsschritte ein immer wertvolleres Produkt generiert wird. Die lineare Wirtschaft setzt ihr Interesse vor allem auf diese Seite, indem sie versucht, möglichst effizient wertvolle Produkte zu erzeugen. In der Kreislaufwirtschaft wird dagegen auch bedacht, wie es mit einem Produkt nach seinem Erstgebrauch weiter geht. Dabei ist das Ziel, jedes Produkt mit möglichst geringem Wertverlust weiter zu verwenden. 

      Eine bereits etablierte Kreislaufstrategie ist das Recycling. Dabei werden die Rohstoffe ausgedienter Produkte zurückgewonnen und neuverwendet. Im Alltag geschieht dies zum Beispiel, indem gebrauchte PET-Flaschen geschreddert werden und der so gewonnene Kunststoff eingeschmolzen wird, um später neue PET-Produkte daraus herstellen zu können. Mit diesem Vorgehen wird der Stoffkreislauf zwar auch geschlossen, wir müssen dafür aber sehr viel Energie und finanzielle und zeitliche Ressourcen investieren. Das Recycling führt also zu einem sehr hohen Wertverlust.

      Typische Produkte in der Baubranche wie Stahlträger oder auch Fensterelemente sind hoch komplex und haben in ihrer Produktion eine hohe Wertsteigerung erfahren. Diesen Wert gilt es zu erhalten. Anstatt die Rohstoffe ausgedienter Produkte zu recyclen gilt es, die Produkte möglichst in ihrer bestehenden Form weiter zu verwenden. In einer rohstoffintensiven Branche wie der Baubranche kann enorm viel Energie und Geld gespart werden. Gleichzeitig verringert die Bauindustrie so ihre Abhängigkeit von Primärrohstoffen.  

      Kurz gesagt: Recycling ist zwar sehr wichtig, jedoch sollte es als letzte Option vor der Mülldeponie betrachtet werden.

    • Um den Wertverlust möglichst gering zu halten, gibt es verschiedene Strategien, die branchenübergreifend im Bereich der Kreislaufwirtschaft angewendet werden können. Diese Strategien sind als R-Strategien bekannt.
       

      Markieren Sie diesen Abschnitt als gelesen und fahren Sie danach mit der Kachel "1.5 R-Strategien" fort.